Das Paradies - und wo es wirklich liegt
Ein ungewöhnlicher Rockgottesdienst in Neumarkt lockte 1000 Besucher an

Das Paradies - und wo es wirklich liegt
Das Paradies - und wo es wirklich liegt
Das Paradies - und wo es wirklich liegt
Neumarkt (vb) In der Arena des ehemaligen Landesgartenschaugeländes in Neumarkt fand kürzlich der wohl ungewöhnlichste Gottesdienst des Jahres statt. Rund 1000 Besucherinnen und Besucher gingen begeistert mit beim dritten ökumenischen Rockgottesdienst, diesmal mit der Rockband "face to face". Veranstalter waren die Katholischen Jugendsekretariate in Neumarkt und Velburg, die BDKJ-Dekanatsverbände aus Berching, Neumarkt und Velburg, die Evangelische Jugend im Dekanat Neumarkt und das Jugendbüro der Stadt Neumarkt.
"Paradise now" lautete das Thema des Gottesdienstes, folglich waren alle Teilnehmer eingeladen, sich mit ihren eigenen Vorstellungen vom Paradies auseinander zu setzen. Ein Anspiel zeigte deutlich ganz alltägliche Vorstellungen vom Paradies: In einer Quizshow gewannen manche Kandidaten sehr viel, andere zogen nur die Nieten. Der Sieger gewann sogar eine eigene Insel, dennoch lautete sein Kommentar nur: "Und das soll schon alles gewesen sein?" Wirklich zufrieden ist man eben nicht so schnell.
Die anschließende Predigt der beiden Pfarrer Josef Heigl und Stefan Berner zeigte die beiden Geistlichen im Urlaub, gemütlich in zwei Liegestühlen am Strand: Sonne, Meer, Cocktails und die Bild-Zeitung. Doch dieses "Paradies auf Erden", so sollte diese witzige Szene aussagen, sei trügerisch. Jeder Urlaub gehe einmal zu Ende. Jesus aber habe gesagt, dass das Reich Gottes schon jetzt unter uns begonnen hat: dort, wo wir beginnen, Jesus wirklich nachzufolgen und nach seinem Vorbild zu leben, kann ein stückweit das Paradies auch jetzt schon unter uns Wirklichkeit werden.
Anschließend wurde gemeinsam ein ungewöhnliches Glaubensbekenntnis gebetet, in dem es beispielsweise hieß: "Ich glaube, dass der Heilige Geist uns hilft, wenn wir daran arbeiten, dass unsere Erde jeden Tag ein kleines bisschen mehr zu einem Paradies für alle Menschen werden kann."
Nach den Fürbitten und dem Vaterunser sprachen Regionaljugendseelsorger Klaus Meyer und Pfarrer Stefan Berner den Segen für alle Gottesdienstbesucher. Als kleines Zeichen, dass wir zwar nicht im Paradies leben, aber dennoch immer wieder kleine paradiesische Momente erleben können, wurden zum Schluss an die Gottesdienstbesucher Äpfel ausgeteilt.

(aus: Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt vom 22. Juli 2001)