"Rockgottesdienst" bekam ganz neue Bedeutung
Trotz kaltem Wetter 700 Besucher





Der elfte ökumenische Rockgottesdienst in der Arena im LGS-Park in Neumarkt war schon auf den ersten Blick anders als die vorangegangenen: Ein fast 2 Tonnen schwerer Stein stand in der Mitte der Bühne. Und den rund 700 Besuchern, die trotz des kalten und unsicheren Wetters gekommen waren, wurden schon vor dem Gottesdienst Versicherungen angeboten - gegen Zukunftsangst, Stress, Alter, Gedankenlosigkeit und manches mehr. Nicht jeder, der unterschrieb, hatte vorher das Kleingedruckte gelesen: Mit der Unterschrift hatte man sich gleichzeitig verpflichtet, sich - sicherheitshalber - ab sofort nicht mehr zu bewegen!
 
In der Begrüßung stellte die Jugendreferentin Martha Gottschalk dann die Frage ans Publikum, wie weit man sich im Leben den überhaupt gegen alle Probleme absichern kann.
 
Im folgenden Anspiel erzählten ein Top-Model, ein Extremsportler und eine Verliebte, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist - und stellten gleichzeitig fest, dass weder Schönheit noch Erfolg noch ein Partner dauerhaft das einzige Lebensziel sein können.
 
Das Lied "Solid Rock", gespielt von der Band SHORT CQ, die alle Lieder des Gottesdienstes spielte, drückte ebenfalls den Wunsch aus nach einem festen Felsen, auf den ich bauen kann.
 
Der evangelische Pfarrer Jens Hans aus Neumarkt und der katholische Pfarrer Michael Kneißl aus Neukirchen traten als Bauarbeiter auf und prüften ganz wörtlich das Fundament der Bühne - und fanden nur Sand und Holz. Sie erinnerten an die Worte von Jesus, dass ein Leben, das nur auf ein Fundament aus Sand gebaut ist, keinen Bestand haben kann. Ganz anders, wenn das "Lebensfundament" felsenfest ist - so wie es der massive Steinklotz in der Mitte der Bühne andeutet.
 
Pfarrer Jens Hans hat auch dem Begriff "Rockgottesdienst" einen neuen Sinn gegeben: Außer der Bezeichnung des Musikstils ist "Rock" ja auch das englische Wort für Fels - und steht somit wieder für den Fels, auf den wir unser Leben gründen sollen.
 
Pfarrer Michael Kneißl übersetzte dann den Namen Petrus mit "Herr Fels". Und dieser "Herr Fels" lädt in seinem Petrusbrief uns alle ein, selbst als lebendige Steine die Welt mitzugestalten.
 
Als Erinnerung an den Gottesdienst wurden am Schluss Steine verschenkt, die mit der Aufschrift: "Mensch, lebe!" daran erinnern sollen, das wir unser Lebensfundament gut wählen sollen.
 
Nach dem Gottesdienst heizte die Band SHORT CQ bei den wenig sommerlichen Temperaturen den Gottesdienstbesuchern noch einmal kräftig ein. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
 
Wie wichtig ein festes Fundament ist, hat übrigens auch die Vorbereitungsgruppe erleben müssen: Der fast 2 Tonnen schwere Stein für die Mitte der Bühne versank noch vor der Bühne so weit im regennassen Untergrund, dass er nicht mehr bewegt werden konnte. Kurzerhand sprang das Technische Hilfswerk ein und hob mit schwerem Gerät den Stein an Ort und Stelle.
 
Die Vorbereitungsgruppe bedankt sich sehr herzlich bei:
  • "Setzer Logistics", unterstützt durch "Renault Trucks Hiltl Nürnberg" für das Ausleihen und Liefern des fast 2 Tonnen schweren Steines
  • Technisches Hilfswerk für das Weiterbewegen des eingesunkenen Steines
  • Servidio Frank Garten- und Außenanlagen für das Spenden der Steine für das Abschlussgeschenk